Liebe Sieglinde!
Seit vier Jahren bin ich jetzt in Kärnten und fühle mich in mancher Hinsicht recht wohl, aber unsere Ansichten einerseits zu den Fragen der Nazi-Vergangenheit in Kärnten und andererseits zum Problem der slowenischen Minderheit, das sich ja in der aktuellen Auseinandersetzung um die zweisprachige Schule zuspitzt, sind einander immer noch sehr fremd. Dabei verstehen wir uns recht gut, dort wo wir in der Nachbarschaft und in der Sozialarbeit miteinander zu tun haben.
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Josefs Geschichte
Manchmal haben diese Geschichten etwas Amüsantes, aber Du weißt so gut wie ich, daß in ihnen der Schrecken steckt, der Schrecken einer nicht bewältigten Vergangenheit. Eine der Geschichten, die mich sehr bewegt hat, möchte ich Dir ausführlicher erzählen, weil sich in ihr für unser Thema sehr viel zusammenzieht, verdichtet
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Geschichte als Alptraum; Angst und Verdrängung
Wie gehen wir mit solchen Geschichten um? Den meisten machen sie eine massive Angst, auf die unser seelischer Apparat mit unterschiedlichen Abwehrmanövern antwortet, die uns eine kurzfristige Handlungsfähigkeit erhalten sollen. – Ich habe Josefs Geschichte recht bald nach jenen Erlebnissen aufgeschrieben, wußte eine Zeitlang nicht genau, was ich damit anfangen sollte und habe dann versucht, eine theoretische Analyse daranzuhängen
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Wozu braucht die Mehrheit eine Minderheit?
Die Angst vor dem Fremden ist keine anthropologische Konstante, wie einige vielleicht glauben, die dem Geheimnisvollen keine Chance geben. Und gut daran ist, wer dabei einen slawischen Bonus hat, denn das Europa der Zukunft ist ohne seine slawische Komponente kaum denkbar.
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