Fulminanter Panoramablick vom östlichen
Ende der Gailtaler Alpen auf Kärnten, Slowenien und Italien.
"Ich wünsch Dir Zeit ..." So
beginnt ein Gedicht im Gipfelbuch des 1892 m hohen Tschekelnock am östlichen
Ende der Gailtaler Alpen. Die von der Windischen Höhe leicht erreichbare
Erhebung nimmt sich vom Tal nicht besonders imposant aus. Doch vom höchsten
Punkt aus lernt man die Meriten des Berges schätzen, der sich größere
Bekanntheit verdient. Von dem über die Baumgrenze hinausragenden
Gipfel genießt man eine traumhafte Rundsicht, die auszukosten tatsächlich
Zeit verlangt. Man erblickt unter anderen die Julischen Alpen mit Triglav
und Mangart, die Friulanischen Alpen, die Karawaken, die Karnischen Alpen
bis zu den Sextener Dolomiten, die Gailtaler Alpen bis zum Reißkofel,
Dobratsch, Latschur und Goldegg, Reißeck- und Kreuzeck-Gruppe, die
Hohen Tauern, die Nockberge und das Gailtal mit Hermagor und Pressegger
See.
Zu dieser Aussicht gesellt sich eine intakte und vielfältige Pflanzenwelt:
Schneerosen gibt es zu Tausenden, dazu kommen Dunkle Akelei, Rotes Waldvögelein,
Waldhyazinthe, verschiedene Enziane und Weißer Germer.
Trotz dieser Vorzüge verschlägt es nur sehr wenige Bergwanderer
auf diese wunderschöne Erhebung. Sicher, der Anstieg ist teilweise
sehr steil, aber völlig unproblematisch. Es gibt auch keine offene
Hütte, aber eine Quelle mit köstlichem Wasser. Dem steilsten
Stück kann man entgehen, wenn man auf die 1995 errichtete Forststraße
ausweicht, nur ist dies wenig lohnend. Der Weg ist tadellos markiert und
beschildert, mit Ausnahme des letzten Stücks wandert man stets im
Wald.
Die Route
Direkt im Sattel der Windischen Höhe findet sich der Wegweiser zum
Tschekelnock, am Rande der Alm trifft man auch auf die rote Markierung,
die teils steil zur Höhe führt. Dann geht es auf der Forststraße
zur Hadersdorfer Alm. Gehzeit 2 Stunden. Der Weg führt in einem Bogen
auf einen Rücken, diesem folgend gelangt man in einer Dreiviertelstunde
auf den Gipfel, wobei das letzte Stück wieder relativ steil ist.
Die Anstiegsroute dient auch als Rückweg, vom höchsten Punkt
bis zur Windischen Höhe braucht man etwa 2 Stunden. Gesamtgehzeit
4¾ Stunden, Höhendiffe- renz ca. 850 m. Keine Hütte auf
der Strecke, Gasthaus auf der Windischen Höhe. Bundesamtskarte 1:25.000
oder 1:50.000, Blatt 199 (Hermagor)
(DER STANDARD, Printausgabe vom 18./19. September 2004)
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