Windische Sprachlehre

Eine windische Sprachlehre! Und dieß zur Wiederherstellung jener Mundart, die wegen ihrer geringen Nutzbarkeit vielleicht eher vergessen und aus dem Lande geschaffet zu werden verdienet, wegen Dürftigkeit aber und Verderbniß in keine Ordnung zu bringen ist? Also denket und redet man nicht selten, und nimmt sich so viel heraus, als wenn man von einem Senate des alten Roms mit den Bündelrüthen in die Provinz gesendet worden wäre, um daselbst aus ganzer Vollmacht eines Prokonsuls über alles und jedes zu sprechen.
Aber sachte mit dergleichen Vorurteilen!

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Slawische Sprachen im Überblick
Ostslawisch: Russisch, Weißrussisch, Ukrainisch
Westslawisch: Polnisch, Kaschubisch, Niedersorbisch, Obersorbisch, Tschechisch, Slowakisch
Südslawisch: Slowenisch, Kroatisch, Bosnisch, Serbisch, Mazedonisch, Tschechisch
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Dichte Hirnsubstanz bei Zweisprachigen
Graue Substanz in der Gehirnregion nimmt umso stärker zu, je besser man eine zweite Sprache beherrscht
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Die Sprache als Ort
Der Blick auf achthundert Jahre deutschsprachiger Kultur- und Literaturgeschichte in Siebenbürgen zeigt exemplarisch, unter welchen Umständen eine Minderheitenliteratur entsteht, sich entwickelt, weiterlebt. Aber auch, wie und warum sie untergeht. Am Beispiel dieser »wortreichen Landschaft« wird sichtbar, welche Strukuren und welches Umfeld literarisches Leben benötigt, welches Verhältnis zwischen Autor/innen und Publikum besteht, welche literarhistorisch und außerliterarischen Einflüsse aus dem Herkunftsland, beziehungsweise aus dem größeren europäischen Kontext aufgenommen und verarbeitet werden, und welche Ausstrahlung oder welcher Rückfluss ins sprachliche »Binnengebiet« feststellbar sind
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Abstandsprachen und Ausbausprachen
In der Sprachwissenschaft unterscheiden wir zwischen der inneren und äußeren Sprachgeschichte. Unter der inneren verstehen wir die organische Entwicklung einer Sprache, z. B. die Veränderungen vom Alt- zum Neuhochdeutschen. Die äußere Sprachgeschichte hängt eng mit der geschichtlichen Entwicklung der Völker zusammen. Die politische Entwicklung bestimmt, welche Mundart zur Schrift- oder Standardsprache wird, welche äußeren Einflüsse genehm sind oder verworfen werden, welche Rechtschreibung und welches Alphabet verwendet wird
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Die Rehaklinik des Dialekts
In letzter Zeit, so der Eindruck, ist der Dialekt in stetem, unentwegtem Vormarsch, demonstrativ fast, sich selbst zelebrierend als Alternative. Als Alternative wofür? Für mehr Direktheit, Vertrautheit, Identitätsfindung? Oder ist das Zurückgreifen auf Dialekte bloß eine Modeerscheinung, wo doch heutzutage Moden und Trends alle Bereiche prägen, und weshalb nicht auch den Sprachgebrauch? Ist es etwa schick, anders zu sein, zumindest sprachlich, wenn einem sonst groß schon nichts einfällt? Ist es der Drang, sich von anderen Sprachträgern abzuheben, zu differenzieren, und zwar nicht nur von den Sprechern der Hochsprache, sondern selbst von denen anderer Dialekte? Eine solche Tendenz kann nur zu Sprachisolation und Sprachvereinsamung führen. Und dass der Dialekt lebendiger sei als die Hochsprache, ist allemal ein Trugschluss.
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Slawische (slowenische) Lehnwörter im Kärntnerischen
Ein großer Teil der Lehnwörter ist unter den Bedingungen der Zweisprachigkeit in die Kärntner Mundart. gelangt. In diesem Wortschatz sind z. T. sehr alte Worte festzustellen, z. B. Pranter, Tålkn, tscherfln/Tscherfl, Munkn, Štrankalan usw., wobei der semantische Schwerpunkt eindeutig die bäuerliche Sphäre ist. Manche Wörter sind allgemein geworden, z. B. Gepater/Pranter, Kaischn (Stdt. Keusche), Štrankale, um einige zu nennen. Wie intensiv der deutsch-slowenische Sprachkontakt war, zeigen Rückentlehnungen von Wörtern deutscher Herkunft im Slowenischen, z. B. Schwachta
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Sprachpolitik heute und ihre Abwege
(...) Im ersten Halbjahr 1994 beschlossen Kammer und Senat in Frankreich die loi Toubon. Der Kern des Gesetzes ist der Art. 1, der sich durch das ganze Normenwerk durchzieht: »Der Rückgriff auf jede fremde Bezeichnung (terme etranger) oder jeden fremden Ausdruck (expression etrangere) ist verboten, wenn es einen französischen Ausdruck oder eine französische Bezeichnung desselben Sinnes gibt, insbesondere einen Ausdruck oder eine Bezeichnung, die im Reglement bezüglich der Bereicherung der französischen Sprache gebilligt wurden.« Diese Vorschrift kann in Ankündigungen und öffentlichen Hinweisen (etwa in Verkehrsmitteln), in Verträgen allgemein (Art. 4) und in Arbeitsverträgen im besonderen (Art. 6), aber auch im Unterricht sowie bei Prüfungen und Wettbewerben (Art. 9) und sogar für Markennamen durchgesetzt werden. Polizei und Justizbeamte dürfen, auch unter Mißachtung des Hausrechtes, kontrollieren. Zuwiderhandlungen können mit Gefängnis bis 6 Monate und Geldstrafen bis 50.000 ffr. geahndet werden (Art. 15)
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Die Sprache der Sorben
Eine für Fremde besonders interessante Eigenheit der Lausitz ist, daß hier neben dem Deutschen eine bodenständige »Fremdsprache« gesprochen wird: das Sorbische. Sorbisch, für das von alters her auch die Bezeichnung Wendisch gebräuchlich ist, zählt zur Familie der slawischen Sprachen. Damit steht es dem Tschechischen, Polnischen und Slowakischen nahe, mit denen gemeinsam es die Gruppe der westslawischen Sprachen bildet
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Ortsnamen als Kulturgut
Hoffentlich kein neuer Ortstafelkonflikt — dies dachte ich mir, als ich von der VfGH-Entscheidung erfuhr. Zu ihr kann man stehen, wie man will — sie konnte gar nicht anders ausfallen. Von Völker- und Verfassungsrechtlern ist der 25%-Anteil slowenisch sprechender Bevölkerung immer schon hinsichtlich seiner Verfassungsmäßigkeit in Zweifel gezogen worden, zumal in dem für diese Fragen anzuwendenen Artikel 7 Abs. 3 des Staatsvertrages von Prozentsätzen keine Rede ist, es heißt (sehr allgemein) nur „in Verwaltungs- und Gerichtsbezirken ... mit slowenischer ... oder gemischter Bevölkerung“. Daher hätte man kühlen Kopf bewahren und das Beste aus der gegebenen Situation machen sollen, wobei die Kärntner Politik daran erinnert sei, dass es sich um die Vollziehung von Bundesgesetzen (nicht Landesgesetzen!) handelt, die derzeit eben nicht ausreichend vollzogen sind. Eine „Volksbefragung“ oder passive Resistenz gegenüber einem VfGH-Urteil — wie dies oft vorgeschlagen wurde — sind sicher wenig hilfreich. Es ergibt sich jetzt die einmalige Chance, eine zukunftsweisende, den bisherigen bzw. derzeitigen Zustand erweiternde Lösung zu finden, an der alle mitwirken könnten. Doch davon ist man noch sehr weit entfernt ...
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DIE KÄRNTNER (UND ÖSTERREICHISCHEN) MUNDARTEN
Im Allgemeinen teilt man die Kärntner Mundarten in Ober-, Mittel- und Unterkärntnerisch ein. Keine "echt" kärntnerische Mundart wird im Lesachtal gesprochen – dieses gehört mundartkundlich eher zu Tirol; ferner haben sich im Katschtal und im obersten Mölltal salzburgische und um den Obdacher Sattel auch auf Kärntner Gebiet steirische Merkmale durchsetze
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